SUPPLY CHAIN STORIES: KNÖPFE
Die kleinen Dinge im Leben
Was DRYKORN ausmacht, zeigt sich manchmal in etwas so Kleinem wie einem Knopf – einem Detail, an dem viele Hände arbeiten und das zahlreiche Produktionsschritte durchläuft, bevor es an einem unserer Kleidungsstücke sitzt.
Herkunft & Materialien
Unsere Knöpfe stammen überwiegend aus Deutschland. Wir arbeiten dafür mit drei etablierten Familienbetrieben zusammen – Unternehmen, die teilweise vollständig in Deutschland fertigen oder ihre Knöpfe hier veredeln.
Der Großteil unserer Knöpfe besteht aus Naturmaterialien: Steinnuss, echtem Horn und Perlmutt. Kunststoffknöpfe setzen wir nur sehr vereinzelt ein. Auch Metall- und Blechknöpfe wählen wir bewusst aus – ihre Rohmaterialien stammen aus industriellen Abfällen und bleiben so länger im Materialkreislauf.
Unsere Partner - Familienbetriebe mit Expertise
Berning, Wuppertal
Der Name Berning steht für technisches Know-how und modernes Knopfhandwerk. Der Familienbetrieb aus Wuppertal fertigt Metallknöpfe, Nieten und Verschlüsse – und arbeitet neben der Modebranche auch für die Automobilindustrie. Modernste Anlagen, handwerkliches Wissen und jahrzehntelange Erfahrung greifen hier ineinander. Produziert wird in Deutschland, mit einem klaren Fokus auf Qualität und Langlebigkeit.
Schäfer-Bodo Jagdberg, Aschaffenburg
Seit 2025 bündeln die Traditionsbetriebe Knopf Schäfer und Bodo Jagdberg ihre Expertise unter einem gemeinsamen Namen. Beide Familienunternehmen aus Aschaffenburg verfügen über jahrzehntelange Erfahrung in der Herstellung hochwertiger Modeknöpfe – insbesondere von Steinnussknöpfen. Die Steinnüsse stammen aus Ecuador und werden zunächst in Italien zu Rohlingen verarbeitet. Die Veredelung – etwa Gravuren oder Färbungen – erfolgt anschließend vollständig in Deutschland.
Rosenfelder Knopffabrik, Rosenfeld
Rosenfelder ist ein traditionsreicher Familienbetrieb zwischen Schwarzwald und der Schwäbischen Alb und hat sich mit handwerklicher Expertise auch bei internationalen Luxuslabels einen Namen gemacht. Produziert wird vollständig in Deutschland. Das Materialspektrum reicht von Naturmaterialien wie Horn, Perlmutt, Steinnuss und Holz bis hin zu hochwertigen, biobasierten Kunststoffen.
Verantwortung liegt im Detail
Unsere Zusammenarbeit mit den drei Familienunternehmen basiert auf langjähriger Partnerschaft, Vertrauen und einem gemeinsamen Qualitätsverständnis. So stellen wir sicher, dass alle Prozesse nachvollziehbar bleiben und handwerkliche Präzision an oberster Stelle steht.
Knöpfe mögen klein oder sogar unscheinbar wirken, doch sie zeigen uns, was Mode ausmacht: Erfahrung, Sorgfalt und Detailverliebtheit – immer dem Ziel folgend, ein wirklich einzigartiges Kleidungsstück zu erschaffen. Diese Sorgfalt fließt in jedes DRYKORN-Teil ein – von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt.
Deep Dive: Steinnuss – pflanzliches Elfenbein
Die Steinnuss, häufig auch Corozo oder Tagua genannt, ist der Samen der Steinnusspalme, die in den nördlichen Regenwäldern Ecuadors und im südlichen Dschungelgebiet Kolumbiens wächst. Sie trägt große, kastanienähnliche Früchte, deren Samen für die Knopfherstellung genutzt werden. In der Modebranche wird Steinnuss für ihre feine, dichte Struktur geschätzt – diese macht sie robust, formbeständig und angenehm in der Haptik. Wegen ihrer elfenbeinartigen Farbe und Maserung wird sie auch „pflanzliches Elfenbein“ genannt.
Knöpfe, die auf Bäumen wachsen
So einige Schritte sind notwendig, um aus der Steinnuss einen Knopf zu machen: Nach der Ernte werden die Nüsse in der Sonne getrocknet und anschließend in Scheiben gesägt. Sie werden zu Rondellen gedreht, in die finale Knopfform gebracht und anschließend poliert. Wenn vorgesehen, erfolgt vor dem Färben eine Gravur, zum Beispiel mit dem Namen des Modeunternehmens. Die Rohlinge werden dann in Wasser eingeweicht und quellen dabei um rund 30 % auf – nur so wird im anschließenden Färbeprozess die Farbe gleichmäßig aufgenommen. Danach werden die Knöpfe fixiert und getrocknet, wobei sie wieder auf ihre ursprüngliche Größe schrumpfen. Zum Abschluss durchläuft jeder fertige Knopf eine sorgfältige Qualitätskontrolle.
Die Steinnuss und ihr Impact
Steinnuss ist ein pflanzlicher Rohstoff, der nicht in Monokulturen angebaut werden kann und überwiegend als zusätzliches Agrarprodukt von Kleinbauern geerntet und gesammelt wird. Somit profitieren lokale Gemeinschaften bei gleichzeitigem Erhalt der Biodiversität. Truth be told: von der Corozo allein leben Kleinbauern in Ecuador nicht, dafür sind die Preise am Markt zu gering.1 Auf der anderen Seite ermöglicht der günstige Marktpreis für Steinnuss einen anderen positiven Effekt: Das Material ist oft preiswerter als Kunststoff und somit auch bei strikt kostenorientiertem Einkauf oft die erste Wahl. Hinzu kommt: Die natürliche Hochwertigkeit und die individuellen Farbschattierungen lassen sich künstlich kaum imitieren. Somit ist jeder Steinnussknopf ein absolutes Unikat.
FOR BEAUTIFUL PRODUCTS.
1 Teixidor-Toneu, Irene, Olivier Dangles, Thomas Auffray, Dunia González Zeas, Anne-Gaël Bilhaut, and Rommel Montúfar (2023) Following a Button: A transdisciplinary journey. The Ethnobotanical Assembly, 9. [online] Available at: <https://tea-assembly.com/issues/9/following-a-button>
12/2025